Zunächst möchte ich gerne klären, was Führungsstil bedeutet. Führungsstile bezeichnen das Verhalten von Führungskräften gegenüber Mitarbeiter_innen in untergeordneten Positionen und auch in Vertragsverhandlungen mit Geschäftspartner_innen. Der Führungsstil sagt sehr viel über die Unternehmenskultur und das Menschenbild in einem Unternehmen aus.
Die wichtigsten Führungsstile sind:
- DespotischerFührungsstil
- PatriarchalischerFührungsstil
- HierarchischerFührungsstil
- PartizipativerFührungsstil
- KooperativerFührungsstil
- Laissez-faireFührungsstil
Im Außenverhältnis, sprich in Verhandlungen mit Geschäftspartner_innen, empfiehlt sich in höher angesiedelten Verhandlungen ein patriarchalischer Führungsstil, ganz besonders in Vertragsverhandlungen, die nicht gleichgeschlechtlich geführt werden. Denn Führung heißt einerseits: Bestimmen, Macht zeigen, Distanz zu Untergebenen wahren, aber auch sich kümmern. Ein_e Chef_in, der/die die Kaffeetassen selbst wegräumt, passt nicht ins Bild.
Die Gesellschaften im gehobenen Management sind formale, von steilen Hierarchien und Klientelismus geprägte Gesellschaften. Man legt großen Wert auf Hierarchien und wünscht einen der sozialen Stellung entsprechenden Umgang. Es empfiehlt sich, sich über den Status, wenn möglich die familiäre Herkunft und damit die gesellschaftliche Stellung seines Geschäftspartners vorab zu informieren und diese entsprechend zu respektieren.
Verletzung von Status, Hierarchie und Position führt meist zum Abbruch der Beziehungen und ist daher zu vermeiden. Üblich ist ein paternalistisch-autoritärer Führungsstil.
Tipp: Achten Sie bei Geschäftstreffen auf die Gleichrangigkeit in der Hierarchiestufe (also: General Manager – General Manager, Assistent – Assistent etc.). Ein Treffen mit einem in der Rangstufe weiter untenstehenden Mitarbeiter könnte von Ihrem Geschäftspartner als Beleidigung aufgefasst werden.
Die Gründung eines Joint Ventures sollte unter Beteiligung der Firmeneigentümer erfolgen. Bei Großunternehmen sollte mindestens ein Vorstandsmitglied beim Gründungsakt anwesend sein. Bei Meetings ist es üblich, dass der ranghöchste Besucher an der rechten Seite des Gastgebers sitzt.
Grundsätzlich gilt: Der Gast gehört an die rechte Seite. Aber Achtung, es gibt Tabuthemen und das führt uns zur Nummer 9: Tabuthemen. Dazu mehr in Kürze.